de Volkskrant: Amsterdam gibt das Kandinsky-Gemälde an die Erben jüdischer Besitzer zurück

[Dies ist eine englische Übersetzung des niederländischen Originalartikels "Amsterdam geeft schilderij Kandinsky toch terug aan erfgenamen Joodse eigenaren", der am 26. AUGUST 2021 im DE VOLKSKRANT veröffentlicht wurde. (https://www.volkskrant.nl/cultuur-media/amsterdam-geeft-schilderij-kandinsky-toch-terug-aan-erfgenamen-joodse-eigenaren~b3609df3/)]

Die Stadt Amsterdam gibt das Gemälde Bild mit Häusern von Wassily Kandinsky an die Erben der jüdischen Eigentümer zurück. Diese hätten es im Zweiten Weltkrieg unter dem Druck der Deutschen verkauft.

Dylan van Bekkum 26. August 2021, 21:14

Kandinsky - Bild mit Häusern Bild Stadtmuseum

Das Werk wird umgehend und ohne weitere Intervention des Restitutionsausschusses zurückgegeben. Dies kündigten Bürgermeister Halsema und Stadtrat Meliani (Kultur) am Donnerstag in einem Schreiben an den Stadtrat an. Das Gemälde hängt jetzt im Stedelijk Museum, das das Bild 1940 bei einer Auktion erworben hat.

Drei Erben der ursprünglichen jüdischen Eigentümer erheben seit 2012 Anspruch auf das Gemälde. Ihnen zufolge wurden Robert Lewenstein und Irma Klein - die ursprünglichen Eigentümer - von den deutschen Besatzern unter Druck gesetzt, das Gemälde zu verkaufen. Es würde daher unter die weit gefasste Definition von Raubkunst fallen. Im Jahr 2018 entschied der Restitutionsausschuss, dass es für diese Behauptung zu wenig Grundlage gibt. Außerdem entschied der Richter im Jahr 2020, dass das Stedelijk Museum das Gemälde im Museum belassen darf.

Berichtigung von Ungerechtigkeiten

Nun gibt die Stadt Amsterdam das Gemälde freiwillig an die Erben zurück. Als Stadt haben wir eine Geschichte und damit eine große Verantwortung für die Aufarbeitung des Unrechts und des nicht wiedergutzumachenden Leids, das der jüdischen Bevölkerung während des Zweiten Weltkriegs zugefügt wurde", schreiben Halsema und Meliani in dem Ratsschreiben. Die Stadt Amsterdam hat die moralische Verpflichtung, entsprechend zu handeln.

Dass die Gemeinde jetzt mit der Restitution vorgeht und nicht schon vorher, hat nach Ansicht der Minister damit zu tun, dass 2018 eine Interessenabwägung zwischen den Erben und der Gemeinde im Vordergrund stand und jetzt "die Wiedergutmachung des Unrechts für die Opfer".

Halsema und Meliani ließen in ihrem Schreiben an den Stadtrat verlauten, dass der Restitutionsausschuss im "Interesse der Wiedergutmachung des Unrechts" und aufgrund der Tatsache, dass die Angelegenheit schon so lange andauert, nicht mehr in die Rückgabe des Gemäldes eingreifen wird. Die Gemeinde ist mit den Erben im Gespräch, um das Gemälde "unverzüglich" zurückzugeben.